Univ.-Prof. Dr. Dr. Gerhard Undt
Spezialist für Kiefergelenkerkrankungen, CMD und Gesichtsschmerz in Wien

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Arthrocentese und Lavage des Kiefergelenks

Bei dieser minimal invasiven Operationsmethode wird das Kiefergelenk mit einer Nadel punktiert (Arthrozentese). Oft hat sich durch die bestehende Kiefergelenkentzündung Gelenkflüssigkeit im oberen Gelenkraum angesammelt. Es besteht ein so genannter „Kiefergelenkserguss“.

Diese Ansammlung von Gelenkflüssigkeit, die viele aggressive Eiweißverbindungen enthält, wird zunächst abgesaugt. Der Gelenkraum wird danach mit erhöhtem Druck aufgedehnt und Verwachsungen des Discus articularis mit der Schädelbasis und der Gelenkkapsel gelöst. Unmittelbar danach kann sich der Diskus wieder besser im Gelenk bewegen. Im Anschluss daran  wird der Gelenkraum mit einer zweiten Nadel punktiert und mit ca. 200 ml Kochsalzlösung „ausgewaschen“ Die Spülflüssigkeit beseitigt aggressive Proteine nicht nur aus dem Gelenkspalt, sondern auch aus tieferen Schichten der Gelenkkapsel und des Gelenksknorpels. Als nächster Schritt wird Hyaluronsäure oder ein anderes Medikament in den Gelenkraum injiziert. Zum Abschluss wird der verlagerte Discus articularis durch geführte Bewegungen des Unterkiefers mobilisiert und die Gelenkkapsel gedehnt.

Dieser kleine Eingriff, der in Lokalanästhesie, Sedoanalgesie oder auch in Vollnarkose vorgenommen wird, eignet sich zur Behandlung jeder Art von Entzündung im Kiefergelenk. Liegt eine akute Diskusverlagerung ohne Reposition vor, kann mit dieser Methode in vielen Fällen eine rasche Reposition des Diskus vorgenommen werden. Schienentherapie und Physiotherapie sollten in jedem Fall begleitend eingesetzt werden.


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